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Ich heiße Werner Dziad. 72 Jahre alt. Verheiratet, habe zwei Kinder, und einen Enkelsohn.
Zum Schreiben der Berichte, da brauchte ich vier Monate
Mit 49 Jahren bekam ich die Schlaganfälle. Den zweiten hatte ich am 10.03.1997. In der Mittagspause wir spielten gerade Schafskopf, als meine Karten plötzlich auf dem Boden lagen, ich bückte mich hob sie auf, und sie lagen immer noch auf den Boden und plötzlich sagte Pit, dein Mundwinkel ist ja ganz verzogen, sprang auf und holte den Rettungswagen der brachte mich ins Krankenhaus Rothenburg o/T von dort nach Ansbach in die Röhre, wo sie mir sagten dass ich vor ca. 1 Jahr, schon einen Schlaganfall hatte und den dritten Schlaganfall in der darauf folgenden Nacht. Der dritte brachte mein Sprechvermögen durcheinander, wenn ich rechts dachte sagte ich links, eine Verständigung wäre da nicht mehr möglich gewesen. Ich hatte eine ausgeprägte Aphasie und Dysarthie. Durch den Schlaganfall.
Ich lag drei Wochen in Rothenburg o/T auf Station. Der Chefarzt wollte mich gleich nach Hause lassen, da ich ein Schwerstplegefall war. Was die Stationsärztin anregte, blockte er ab. Wenn da meine Frau nicht gewesen wäre, die es fertig brachte dass ich doch auf eine Reha kam, wäre ich verloren gewesen.
Am 30.03.1997, kam ich in die Klinik für Rehabilitation nach Dobel Wo sich nach fünf Tagen bei mir eine tiefe Beinvenenthrombose einstellte. Zuerst kam ich nach Bad Herrenalb in die Röhre, dann zurück nach Dobel wo man mich nicht mehr nehmen konnte, wegen Marcumar Einstellungen, dann in das Klinikum Karlsbad - Langensteinbach. Ich kam nach Langensteinbach ohne Geldbeutel, ohne Personalausweis, ohne Krankenkarte. Die Schwester setzte sich abends an mein Bett um zu erfahren wer ich bin, und woher ich komme um meiner Frau Nachricht zu geben. Nach ca. einer halben Stunde hatte Sie mich so weit, dass ich von Alkertshausen sprach, und Heiligenbronn meinte. Alkertshausen lag an der Westgrenze von Schrozberg und Heiligenbronn an der Ostgrenze. Es war eine furchtbare Zeit. Von da da an musste meine Frau jeden Tag anrufen. Da musste ich zwei Wochen ruhig liegen, bis die Beinvenenthrombose vorbei war und ich mit Marcumar eingestellt war.
Ich wollte wieder zurück nach Dobel wo die Schwestern und Ergotherapeuten und Logopädin so nett waren. Und der Stundenplan ging so. Sechs Tage die Woche.
Logopädin Annette U. von 9 Uhr - 9.30 Uhr. Krankengymnastin Kirsten Vögele von 9.30 Uhr - 10.30 Uhr. Ergo-Gymnasten Christoph Ringelstetter von 11.00 Uhr - 12.00 Uhr. Kranken Gymnastin Gaby Rometsch 13.30 Uhr - 14.00 Uhr. Lymphdrüsentreinage 15.30 Uhr - 16.00 Uhr. Am 23. 04. 1997 war ich wieder in unserer neurologischen Frührehabilitation in Dobel und im Anschluss biss 30.07.1997. zur Anschlussheilbehandlung befand.
Zustand nach Stammganglienininfarkt links am 10.03.1997.
Brachiolfacialbetonder Hemisparese rechts Aphasie und Dysphagie.
Zustand nach tiefer Beinvenenthrombose rechts bei Protein-S-Mangel und verminderter ACP-Resistenz. Arterielle Hypertonie. Hyperhpoproteinamese. Pathologische Glucoetolera.
Am 30.07.1997. durfte ich nach Hause. Kreiselmeyers Andrea und meine Frau holten mich ab. Ich hatte noch eine Valenzer Fussheber Schiene. Seit Krank- heits ausbruch war der Rollstuhl das einzige Fortbewegungsmittel für mich. Zu- hause angekommen schob ich mit dem Rollstuhl zweihundert Meter bis zum nächsten Querweg und wieder zweihundert Meter zurück, in zweieinhalb Stunden Mein Ziel war es, ohne Rollstuhl nur mit dem Stock zu gehen. Mein Tagesablauf war so. Aufstehen. Beim Anziehen Knopf von der Hose zumachen legte ich mich aufs Bett, und die Füße am Schrank hoch, wenn ich später nochmals auf dem Kloo war, machte mir die Oma die Hose zu. Frühstücken, die Oma richtete mir die Brötchen, Staubsaugen, es ging langsam aber es ging. Danach fütterte ich die Hühner, in einer halben Stunde. Und dann hinkte ich zum Rollstuhl, schaute ihn an, und hinkte ohne in mitzunehmen fort. Zuerst schaffte ich zweihundert Meter, dann vierhundert Meter, dann tausend Meter, in zweieinhalb Stunden. Nach dem Mittagessen eine kleine Schlafpause. Dann ging es weiter mit der Logopädin. Frau Bremm - Schuster war eine prima Logopädin. In der Anfangszeit wo wir zusätzlich einen Termin abends zu dritt hatten, der Ralph Dürr und Gerhard Stoll. Der eine musste ein Tier merken, und wir beide mussten es erraten. Einmal rieten und rieten wir, da probierte ich es von der anderen Seite, und plötzlich sagte Gerhard ja. Die Logopädin lachte und lachte. Ich wurde rot vor Zorn und sagte ohne mich. Ich musste ein drei viertel Jahr warten bis wieder ein Termin frei war der führ mich passte. Und dann redeten wir über alles, und jetzt klappte es. . Am Montag um 9.00 Uhr Krankengymnastik bei Wolfgang Baumann, um 10.15 Uhr Logopädischer Unterricht bei Frau Bremm-Schuster. Am Mittwoch um 17.15 Uhr Ergo-Therapie bei Hermann Schmidt . Am Freitag um 9.00 Uhr wieder Krankengymnastik. Und das seit 22 Jahren. Seit 2003 haben wir eine neue Logopädin. Frau Olga Fahrenbruch aus der Praxis Zierhut von Uffenheim. Am Anfang als ich aus der Reha entlassen wurde hatte ich beim Aachener Aphasie Test (AAT) 35% . Jetzt nach zwanzig Jahren liege ich bei ca. 80%. Wenn das kein guter Erfolg ist. Und harte Arbeit. Seit dem 17.01.2007. bin ich in der Praxis für Logopädie Jutta Klein und Anne Tiersch, bei Anne Tiersch. Sie machte es möglich, dass ich Donnerstag Logopädischer Praxis und Ergo Therapie hatte. Seit 26. November 2009 bin ich bei der Logopädin Frau Ingrid Edelhäuser. In der Praxis Jutta Klein und Anne Richter. . Seit 20. Januar .2011 bin ich bei der Logopädin Karin Pfister. Nach ihren Abschied von der Praxis Jutta Klein u. Anne Richter habe ich die Logopädie bei Anne Richter. Seid September bin ich bei Annemarie Frieling.Sie ging am 27.April 2017 Seid November 2017 bin ich bei Logopädin Kerstin Schmidt
Im ersten Jahr wenn wir im Wald spazieren gingen und über den Weg ein Stecken lag, musste meine Frau meinen Fuss darüber heben.
Der rechte Arm und Fuß ging auch nicht und die linke Seite vom Kopf, aber trotzdem, “Hurra wir leben noch”
Ich fing wieder an, wie ein sechsjähriger Junge zu lernen, zu schreiben mit der linken Hand und zu rechnen. Mit dem Werner Henninger lernte ich wieder zu singen, im zweiten Jahr liefen wir oben am Wasserturm spazieren da fiel mir plötzlich ein Lied ein, ich blieb stehen und sang den ersten Vers komplett durch. Ich weinte weil ich wieder singen konnte. Mit meinem Computer, mit dem ich vor meinen Schlaganfällen die Leistungsliste und die Fehlerlisten und Prüfliste fürs Geschäft machte, wusste ich nichts mehr anzufangen. Ich wusste kein Passwort mehr. Der Daniel Himmelein, der Informatik studierte, richtete ihn mir neu ein. Danke dem Daniel, er kam immer wenn ich ihn brauchte. Im ersten Jahr rief ich ihn sechsmal pro Woche an, wenn mir der Computer abstürzte, und nun reicht es mir einmal pro Jahr, dass der Daniel kommt.
Die Logopädin sagte auch, von Hunderten von Patienten gäbe es keinen wie mich, der immer so viele Hausaufgaben fordert. Es sind 11 Stücke für Aphasiker auf dem Computer, Coogpack das vielfältigste Programm, Alphabet, Mi Ma Mo Phonologische Bewusstheit, Pushi und Co. darum ist er für mich so wichtig. Es geht langsam, aber es geht.
Ich bin jetzt seit ca. 1999 Mitglied der Selbsthilfegruppe Ansbach, wo Ralph Dürr Aphasiker Vorstand war, Wir treffen uns einmal im Monat da können wir Erfahrungen austauschen. Es gibt Kaffee und Kuchen. Und die Geselligkeit darf auch nicht zu kurz kommen. Vorträge gibt es auch sehr viel. Der Werner Henninger ist auch dabei, mit dem ich jede Woche zwei bis drei mal laufe oder Therapiedreirad fahre. Seit 2008 ist Werner Henninger leider verstorben. Mit ihm konnte ich mich sehr gut unterhalten und Lieder singen. Er wusste wovon ich sprach. Es ging ihm genau so schlecht.
Und seit dem 17. 11.2003 gründeten wir in Rothenburg eine Selbsthilfegruppe. Wir sind ca. 28 Mitglieder. Und ich bin vom Bayrischen Landesverband als Regionalgruppenleiter vorgeschlagen.
Mit diesen Posten habe ich eine Aufgabe, die mich vorwärts bringt, siehe das PC schreiben usw. und ich anderen Betroffen helfen kann. Weil der Regionalgruppenleiter zwei mal im Jahr Fortbildungskurse des Bayrischen Landesverbandes besucht, und was er dort erfährt, seinen Aphasikern weitergibt.
Nach zweiundzwanzig Jahren kriege ich meine Behandlungen noch verschrieben. Bei dieser Krankheit ist es sehr wichtig, das die Therapien immer weiter gehen und immer noch eine kleine Verbesserung zu bekommen, da sich sonst das Krankheitsbild wieder verschlechtert.
Seit 12.05.06 werde ich für meine Spastik bei Erwachsenen Spannung zu lösen 1/4 jährlich mit Spritzen in dem Caritas Krankenhaus behandelt. Die Behandlung tat sehr gut.
Was mache ich in der Freizeit. Je nach körperlicher Verfassung fahre ich mit meinem Relax-Therapie-Fahrrad, drei bis viermal pro Woche, 3 km bis 16 km oder laufe. Seit März 09. habe ich mir einen Motor einbauen lassen, jetzt kann ich auch die Steigungen leichter bewältigen. Im Jahr 2010 kaufte ich mir einen zweiten Akku, damit wurde die Reichweite erhöht. Und im Sommer mähe ich den Rasen mit meinem Aufsitzmäher, der ist wie für mich gerichtet, Schaltung und Kupplung links.
Am Dienstag gehe ich zum Stammtisch, seit 2003, von 17.00 Uhr bis 20.15 Uhr da wird viel gelacht.
Vor meinen Schlaganfällen hatte ich wenig Zeit um am Sonntag in die Kirche zu gehen, das änderte sich, nachdem ich wieder zu hause war. Heute zieht es mich oft in die Kirche, aber ich muss zeitig los, um besser laufen zu können, denn wenn ich die viele Menschen um mich sehe, dann löst es bei mir die Spastik stärker aus, so dass ich unsicherer laufe. Und um vorher noch die Ruhe in der Kirche zu genießen, und mit Gott sprechen zu können.
Aus meiner starken Broca-Aphasie (motorischen Aphasie) hat sich eine amnestische Aphasie entwickelt. Die amnestische Aphasie
Dieser Art der Aphasie lässt sich keine Mangeldurchblutung einer bestimmten Arterie eindeutig zuordnen. Sie ist durch erhebliche Probleme bei der Benennung von Gegenständen gekennzeichnet. Zwar tritt dieses Symptom auch bei anderen Formen der Aphasie auf, aber stets in Verbindung mit weiteren sprachlichen Insuffizienzen.
Der rein amnestische Aphasiker dagegen ist durchaus in der Lage, ein normales Gespräch zu führen und hat keine Verständnisschwierigkeiten. Erst wenn er Objekte benennen soll oder versucht, sich an einen Namen zu erinnern, scheitert er vollständig. Diese Art der Aphasie ist auf eine Schädigung des Hirnbereiches hinter dem Wernicke-Areal zurückzuführen, der als Gyrus angularis bezeichet wird.
“Die Probleme sind oft sehr gravierend und entmutigent. Man hat angenommen, daß diese Störung auf einer Unterbrechung von Verbindungen beruht, welche zwischen verschiedenen sensorischen Modalitäten (und daher auch verschiedenen Regionen des Gehirns) vermitteln, die am Vorgang des Benennens beteiligt sind.”
Es war wichtig aufzuschreiben, wie es mir erging. Am Anfang hatte ich noch große Schwierigkeiten mit der Wortzusammensetzung und und den Formulierungen. Trotzdem war es mir wichtig, meine Erfahrungen von der Seele zu schreiben. Aber trotzdem muss man nach vorne schauen.
Am 10 Juli 2012 hatte ich eine Krebsvorsorgeuntersuchung, die zeigte sich positiv ich hatte auf der linken Niere eine Geschwulst mit ca. 71 x 64 x 67 mm Am 24 Juli musste ich ins Krankenhaus, für eine siebentägige Aufenthaltsdauer. Aufgrund der Zentralen Lage des Tumors war eine Organerhaltene Exzision nicht möglich. Im CT. konnte eine Metastasierung und eine Infiltration des Nierenhilus ausgeschlossen werden.
Werner Dziad Heiligenbronn 23, Aphasiker 74575 Schrozberg.
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